Dienstag, 15. September 2009

myfab jetzt auch in Deutschland gelauncht

Myfab der innovative Online-Möbelshop aus Frankreich wurde jetzt auch in Deutschland gelauncht - myfab Deutschland:


Das Möbelstück, das mir derzeit am besten gefällt, ist das Berlin Sofa:
Innovativ ist myfab in zweierlei Hinsicht:

  1. Bei myfab stimmt die Crowd über neue Produkte ab. D.h. wie Burkhard Schneider schon letztes Jahr im best-practice-business.de/blog berichtete "Jede Woche werden auf der Webseite Produkte vorgestellt, die es noch nicht gibt, sich allerdings die Konsumenten wünschen. Mitglieder auf myfab können abstimmen, welche Produkte sie sich am meisten wünschen. Anschließend werden die Top-Favoriten von den Herstellern produziert und angeboten." Dadurch, dass myfab die Zwischenhändler umgeht und die Artikel dann on demand produzieren lässt, sind diese Möbel und Kunstobjekte dann auch deutlich günstiger als anderswo. "Ein Designersofa, das im Laden 4000 Euro kostet, wird für 200 Euro produziert. Der Rest geht für Zwischenhandel, Transport, Lagerung und natürlich die Margen drauf. Myfab.com schaltet diese Zwischenstufen aus" zitiert der "Netzökonom" Holger Schmidt Jesper Wahrendorf, der zuletzt Leiter Business Development Neue Medien bei Otto war und nun Deutschland-Chef des französischen Start-ups Myfab.com geworden ist.
    Dieses Abstimmungsprinzip würde ich mir auch für andere Produkte wünschen, z.B. bei Handys oder Fahrrädern wäre das super, zumal es gerade den Handy-Herstellern nicht gelingt, mal ein Handy zu produzieren, das alle Funktionen vereint, die ich mir als Nutzer wünsche.
  2. Innovativ ist myfab damit auch hinsichtlich des Geschäftsmodells.
    Nach der Abstimmung können die Möbel gekauft werden und gehen danach in die Produktion - siehe Übersicht:
Somit bietet myfab eine Win-Win-Situation für den Händler und den Kunden. Das wurde bisher auch von den Venture Capitalisten honoriert, von denen BV Capital und Alven Capital in einer zweiten Finanzierungsrunde 5 Millionen Euro investiert haben. Weitere Hintergründe auch bei Jochen Krisch.

Lange Lieferzeiten ist man im Möbelhandel ja gewohnt - auch wenn das heutzutage absurd anmutet. Gespannt bin ich auf die Qualität - hoffentlich gibt es bald Kundenmeinungen oder -bewertungen zu lesen.

Auf jeden Fall wünsche ich dem deutschen myfab-Team viel Erfolg und freue mich auf die kommenden Möbelideen zur Abstimmung. Anmelden kann man sich schon hier, allerdings ist „Jetzt Abstimmen!“ noch nicht verfügbar, soll aber in Kürze folgen.

P.S.: Eine Anregung hätte ich noch - vielleicht findet sich ja auch ein einheimischer Möbel-Hersteller, den man in dieses Geschäftsmodell integrieren kann. Könnte ja sein, dass die Kunden auch bereit sind, auf einen Teil der möglichen Ersparnisse zu verzichten, wenn sie die Möbel dafür eventuell schneller bekommen, die Umwelt durch kürzere Transportwege schonen und gleichzeitig die Industrie vor Ort unterstützen.